LOGBUCH II

Natur und Kosmos als Sinnbild

Dass ich mein Lied noch enden kann,
Ist mir gewiss, doch wann?
Es dreht sich wie die Sterne fort
Und meine Träume sind dann dort.
So zünd ich nun mein eignes Feuer!
Denn ich bin älter, ich bin neuer.

-------------------------------------------------24.Jan.24

Dass ich mein Lied noch enden kann,
Ist mir gewiss, doch wann?
Es dreht sich wie die Sterne fort
Und meine Träume sind dann dort.
So zünd ich nun mein eignes Feuer!
Denn ich bin älter, ich bin neuer.

-------------------------24.Jan.24

Vorbemerkung

Das endlose Buch Nach langer Pause, bedingt durch Suche nach einer neuen Wohnung und endlichem Umzug, wird nun das Logbuch II weitergeführt. Es setzt das erste Logbuch fort, das ein Kaleidoskop unterschiedlichster Betrachtungsweisen und Einsichten ist.

Das neue Logbuch wird eine durchgehende Geschichte in einem einheitlichen Stil beinhalten. Gegliedert wird es in Kapitel und Gesänge. Es ist ein Logbuch, das online im Entstehen ist mit vielfältigen Entwürfen, Korrekturen, Umbrüchen und Rohfassungen bevor es den endgültigen Diamantschliff zum Abschluss erhält.

Das erste Kapitel: "der goldene Faden", ist in der Rohfassung weitgehend fertig gestellt. Viel will ich nicht verraten. Anfangs wollte ich mich an Faust anlehnen. Dies verbietet sich mir aber aus diversen Gründen. Goethes Faust ist eine Eigenschöpfung des Autors und der historische Faust verliert sich im Nebel. Und Mephisto, diesen eigenartigen Dämon, wieder erstehen zu lassen, ihn zu beschwören, mit ihm paktieren? Eigentlich habe ich mir ein anderes Ziel gesetzt.

Das Logbuch zeichnet ein Leben nach ohne eine Selbstbiografie zu sein. Gewiss fließen reichlich eigene Erlebnisse und Ergebnisse mit ein. Diese werden aber in eine alchemistische Symbolsprache transponiert. So bin ich frei und freier und kann Dinge vermeintlich ausplaudern, die eigentlich niemanden etwas angehen. Außerdem bietet mir ein gelungenes oder gefundenes Symbol die Möglichkeit durch Vergleich an die Wahrheit näher heranzurücken, die mir sonst entfernt oder winzig erscheint.

Ich bin ein Freund der Alchemie, die heute undurchdringlich erscheint und ein Zweig der Magie ist. Man muss erst das eigene intuitive Verständnis für die vielfältigen Bezüge der Symbolik schulen, bevor man überhaupt einen Zugang zur Alchemie findet. Alchemie soll hier verstanden werden als der Ruf an göttliche Kräfte, um diese auf der physischen Ebene, der Ebene der Natur, der Physiologie und des Körpers wirksam werden zu lassen.

Ob mir dies auch gelingt, muss allein das neue Logbuch selbst zeigen. Außer dem Göttlichen und dem Logbuch weise ich jede weitere Autorität zurück. Inspirationsquellen sind eine andere Frage und diese gibt es für mich reichlich. Kann das Logbuch hie und da selbst inspirieren, ist sein Zweck nach außen erfüllt. Nach innen hat es einen weiteren Zweck, nämlich den der bewussten Selbstevolution.

18.4.24


Kapitel 1 - DER GOLDENE FADEN

Gesang 1.1 Fausts neue Inkarnation

Im engen Zirkel eines kleinen Lebens,
Dürftig an Glück und starr und unbeweglich,
Lebt Faust in eng begrenzter Zeit auf kleinem Raum.
Nur unbedeutend seine tägliche Routine,
Geschützt in einer unwissenden Hütte,
Hofft er der Welt Geheimnis zu entschleiern.

Im Saum der Dürftigkeit gefangen,
Zwingt er die Weite der Unendlichkeit in seine Hütte.
Das ursprüngliche Recht auf Sein und Werden,
Unterwirft er dem Anspruch seiner niederen Natur,
versteckt sich ungeschützt in seiner Schläfrigkeit
und sucht nach Freiheit und Entschleierung der Welt.

Die ruhelose Menschenmasse flieht er
Und seinen Wein schlürft er allein in Zwietracht.
Kein heller Blitz dringt ein in seine düstre Nacht,
Kein Farbenglanz erstrahlt auf seinem leeren Schirm.
Haus und Hütte ducken sich am Waldesrand
Die Bäume reckten sich wie dürre Geister.

Den Alltagslärm verlassend geht er in sich.
Und zum Erkennen still gemacht,
Geht er dem Grund seines Versagens nach.

Wissen und Tatendrang sind Faustens Lebens-Drive,
Sein Fortbestand, sein Wille, seine Zukunft.
Vergebliche ist sein Stolz, belanglos sein Erfolg,
Das Mühen um Erkenntnis nur ein eitles Unterfangen.

Die Wendung folgt, Stille erfasst sein ringend Herz,
Der Wert der eitlen Dinge flieht und verblasst.
Sein Herz erfüllt nun einen Ruf des Unaussprechlichen.
Ein Wesen naht sich, namenlos und doch vertraut.
Unermesslich weit und ihn bezwingend
Lockt es ihn fest zurück ins innre Selbst.
Er reift zu innrer Stärke und zu neuer Größe.

10.Apr.24


Gesang 1.2 - Die Berührung

Den Spirit wachzurufen im gedankenlosen Universum,
Säte die Gottheit den Gedanken in die gefallene Natur
Und rief zum Abenteuer des Bewusstseins auf.
Das Vergessen, das dem Falle folgt,
Löschte die Tafeln der Ursache und Bedeutung aus.
Alles was vergessen ist, muss neu errungen werden.

Der Gottheit Botschaft stahl sich ein in eine neue Hoffnung
Als wundersame Geste sachten Anrufs.
In Hieroglyphen loderte die erste Botschaft,
Am fahlen Rand der lichtentfachten Schöpfung.
Als Besucherin des Augenblicks erstrahlt die Gottheit.
In Hieroglyphen magischer Bedeutung,
Schrieb sie die Zeilen dieses halbenthüllten Epos,
Das von der Größe einer neuen Morgendämmrung zeugt,
Kodifiziert in Lichtsignalen eines wenig entferntes Zieles.

25. Feb. 24


Gesang 1.3 - Die schwarze Göttin

Der Erde tragisches Verhängnis, Streithähne alter Zeiten,
Alles, was ist, war schon und kommt zurück.
Unförmige Gestalten kreisen schrecklich in der Nacht,
geboren aus dem Unbewussten, erwacht zum Kampf.
Im Elend leerer Zeit sieht niemand des Lebens hehres Ziel.
Die Frage nach des Menschen Sinn erhebt sich neu.

Die Alchemie der Erd-Natur, die Wandlung unserer Natur,
Ein eitles Unterfangen, einzeln gelingt es nur und selten.
Die Sterblichkeit erzittert vor der Ewigen Berührung,
Erzittert ängstlich vor des Feuers Ansturm
Und stößt mit Hass das angebotne Glück zurück.
Die niedere Geburt legt ihre Sterblichkeit, ihr Unwissen
Den Höhen leidvoll auf als das Gesetz des Abgrunds
Und zieht die Ignoranz den Götterfunken vor.
Die Gottheit rührt nur kurz das Herz des Menschen,
Wenige nur entflammen und steigen auf zu größrem Leben.

Einsam erhob sich eine Macht am Rande des Mentals
In einer tiefen Kluft des Schweigens und es regte sich
Ein magisches Erinnern, schattenhaft und unerhellt.
In leisen Schritten nahte sich die schwarze Göttin
Und rief verwegen auf zu einem ungeteilten Werk.

Tief, unerschütterlich und abgrundlos war jene Macht
Unerhellt und doch entschlossen, ganz ohne Erwartung
Regte sich jetzt ein neues Leben durch des Körpers Anruf.
Ein Pfad erhellte sich, geoffenbart durch einen Traum,
Seltsame Symbolen kehrten zurück ins neue Leben.
Des Denkens müde Füße lernten die Eile der Eingebung.
Offen lag der Göttin Lebensstraße aufgezeichnet da.
Auf blauen Bergen hochfliegender Jugend,
Entfaltete die erste Liebe sich mit Pfauenflügel
Es kommt die Stunde, wo alle Mittel der Natur versagen.
Zurückgeworfen auf die nackten Urbedürfnisse,
Beugt sich die Oberflächen-Seele unverhüllt
und folgt der eignen innren Einheit und dem eignen Ruf.

27. Feb. 24


Gesang 1.4 - Der Aspirant

Das Leben hatte ein Punkt erreicht, wo alles unnütz wird
Wo nur das Selbst das Joch des angeschirrten Lebens aufhebt.
In einer Episode längst verlorener Erinnerung,
Vergessen war des Lebens Anfang, dessen Motiv und Ablauf,
Wird nun alles neu entworfen und neu festgelegt,
Der Worte Sinn in kosmischer Folge neu gesetzt.
Das Kind vergangner Träume verblasste und
Durchbracht die Wegblockade zum Leben ohne Tod.
Die schwarze Göttin tilgte knirschend das alte Schicksal.
Grenzen werden neu gezogen, Theorien eingestampft.
Im Zwiegespräch der Seele wird das Universum aufgewogen.
Die Seele wird ausgesetzt einer formlosen Ursache.
Auf kahlem Gipfel, wo das Selbst alleine ist mit Nichts,
Das Leben keinen Sinn ergibt und Liebe keinen Platz hat,
Vertritt der Aspirant am Rande der Vernichtung seinen Fall
Und fordert sein Recht zu werden und zu sein.
Geändert werden muss das Gesetzt der barschen Ökonomie.

20.4.24


Gesang 1.5 - Flug der hohen Freude

Versunken raunten weite Wälder ihre Zauberworte,
Und mit der Plötzlichkeit einer funkelnden Ankunft
Wandelte sich der Lauf der Stunde in helles Entzücken.
Inspiration erfüllte sein Herz mit unsäglicher Freude
Und trieb sein Handeln an zu schöpferischem Pulsschlag
Und ließ erzittern seinen Körper im Morgenlicht der Dämmerung.

Ungeahnte Rhythmen wiegten sich im Zeittakt seiner Schritte,
Ein Blick, ein Lächeln weckten erbebendes Empfinden
Und selbst im Erdenstoff verströmte sich die unsägliche Freude.
Wie eine Seele fliegen mag, einem freigelassnen Vogel gleich,
befreit von kerkerhaften Gitterstäben eines zwergenhaften Ichs
Erhob sich sein Gesang zu einer ungeahnten neuen Schöpfung.

Er flog empor zu seinem hohen feinen ursprünglichen Äther,
Und er bewegte sich in ihm wie in seinem eignen Heim.
Er fand die eigne Zeit in sich, geöffnet war sein Blick
Die Türen standen offen in seinem beengten Käfig,
Er war nicht mehr dem kummervollen Wandel ausgesetzt.

Eingedenk der Schönheit, vor dem Todeszugriff sicher,
War er verwundert über die Welt der brüchigen Formen,
Und genoss die Straffreiheit der ungebornen Mächte.
Verschont vom Staub der Sterblichkeit,
Spiegelte sich in ihm die höchste Form der Freude.
Ein Feuerdrachenvogel endloser Wonne schwebte
Mit brennenden Flügeln über den Tagen.

Doch dauert keine Freude bis ans Ende,
Es gibt ne Trübnis in den irdischen Dingen,
Die einen frohen Klang nicht allzu lange dulden.
Geschleudert in den Strudel einer Blitzesschnelle,
Fand er sich wieder im Joch der Not und Wendigkeit.

23.4.24


ÜBER MICH

Portrait des Autors dieser Website Ich wurde 1953 in Sulzburg, Südbaden geboren, wo ich auch Kindheit, Jugend und zwei Berufsjahre als Feinmechaniker verbrachte.

Von 1978 bis 1985 studierte ich Chemie in Konstanz und Freiburg. Im Anschluss an das Studium erhielt ich eine Anstellung als Chemiker im Landesamt für Wasserhaushalt und Küsten in Kiel. Ich führte das Zentrallabor und war zuständig für die Bestimmung organischer Schadstoffe und Schwermetalle im Küstenbereich von Nord- und Ostsee sowie der Fließgewässer in Schleswig-Holstein. Ich erstellte Gutachten und wissenschaftliche Berichte zum Zustand dieser Gewässer.

In dieser Zeit in Kiel reifte mein Entschluss mich ganz der Naturheilkunde zu widmen. Ich wechselte nach Mannheim, um hier 1990 das Studium der Naturheilkunde an der Fachschule für Naturheilkunde aufzunehmen. Parallel dazu nahm ich eine Assistenzstelle beim Kollegen Salzwedel in Weinheim an.

1994 schloss ich die Schule für Naturheilkunde mit der Zulassung zum Heilpraktiker ab. Es erfolgte die Gründung einer eigenen Naturheilpraxis in Mannheim mit den Schwerpunkten Homöopathie, Phytotherapie, Naturheilverfahren und Neuraltherapie.

2001 begann ich mit der Entwicklung einer eigenen homöopathischen Software im Kreis meines damaligen Lehrers Girthen, die ich bis 2018 weiterführte.

Seit 2017 lebe ich nun im Ruhestand von einer, sagen wir mal, mäßigen Rente.

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