Arzneimittelwahl bei Angina tonsillaris, der Mandelentzündung

Ailanthus glandulosa (Götterbaum)
Bei Angina tonsillaris, Masern, Scharlach erscheint eine dunkle, bläuliche Röte der Schleimhaut mit purpurfarbenen Flecken und Geschwüre. Rachen trocken, geschwollen, rau, ätzend. Schmerzhaftes Schlucken mit Ausstrahlung zu den Ohren.
Besserung durch: Warmtrinken.
Gabe: D4 – D12

Apis mellifica (Honigbiene)
Hellrote, ödematöse, nicht sonderlich schmerzhafte Schwellung der Schleimhäute. Das Zäpfchen gleicht einem Säckchen, das geschwollen in den Rachen hinabhängt.
Verschlimmerung durch Wärme, Druck, Berührung.
Besserung durch Kälte.
Hinweis: in Tiefpotenzen Abortgefahr! Wirkungsgleich mit Apisinum.
Gabe: D3 – D30

Barium carbonicum (Bariumkarbonat)
Immer wiederkehrende und eitrige Schwellung der Lympfknoten. Mandeln entzünden sich leicht bei feuchter Kälte. Eignet sich vor allem bei chronisch vergrößerten, harten Gaumen- und Rachenmandeln. Adenoide Wucherungen.
Gabe: D4 – D30 und höher

Barium jodatum (Bariumjodid)
Wertvoll bei chronischer und akuter Mandelentzündung. Kinder mager, trotz guten Appetits, weniger frostig als
Barium carbonicum.
Hinweis: siehe Barium carbonicum
Gabe: D4 – D6

Belladonna (Atropa belladonna, Tollkirsche)
Akute Angina. Rachen hellrot, von glänzender Schwellung der Mandeln und Trockenheit. Leerschluckzwang mit brennendem Zusammenschnürungsgefühl im Hals. Durst auf kaltes Wasser.
Hinweis: Rezeptpflichtig bis einschl. D3 / C1
Gabe: D 6

Calcium carbonicum (Austernschalenkalk)
Chronische Vergrößerung der Mandeln, häufige subakute Mandelentzündungen bei feuchtkaltem Wetter. Während der Entzündung: Husten, anfangs trocken, später feucht.
Gabe: D4 – D30 und höher

Calcium fluoratum (Flussspat, Kalziumfluorid)
Kratzen im Hals mit Bedürfnis zu räuspern. Trockenheit im Hals. Schluckschmerz, Rötung der hinteren Rachenwand, der Seitenstränge und des Rachenringes. Schmerzhafte Schwellung der Mandeln mit eitrigem Belag. Spontanes Ablösen von übel riechenden Mandelpfröpfen.
Verschlimmerung durch: nachts, Kälte, Schlucken.
Besserung durch: Wärme.
Gabe: D 4 – D 30 und höher

Calcium jodatum (Kalziumjodid)
Verhärtete, schmerzlose Lymphknoten. Vergrößerte, zerklüftete Mandeln, adenoide Wucherungen.
Verschlimmerung durch: Wärme.
Besserung durch: frische Luft, nach dem Essen.
Gabe: D3 – D6

Hepar sulfuris (Kalkschwefelleber)
Splitterschmerz und Käsegeruch. Eitrige Angina. Enge und Zusammenschnürung im Rachen. Splitterschmerz, Grätengefühl im Hals, bis in die Ohren gehend beim Schlucken. Neigung zu Rezidiven bei kälteempfindlichen Menschen.
Verschlimmerung durch: Kalttrinken, Berührung, kaltes, trockenes Wetter.
Besserung durch: Wärme, warme Anwendungen, feuchtes Wetter.
Gabe: D3 – D30

Lac caninum (Hundemilch)
Akute oder subakute Mandelentzündungen. Abwechselnder Befall der beiden Seiten. Schleimhaut rot, geschwollen und glänzend. Neigung zu weißen Pseudomembranen. Schmerz erzeugt Schluckzwang. Speichelfluss. Schmerz strahlt zu den Ohren aus. Verlangen nach warmen Getränken, die nicht erleichtern.
Verschlimmerung durch: Leerschlucken, Berührung.
Gabe: D4 – D30

Lachesis muta (Buschmeister)
Schleimhaut des Rachens purpurfarben, bläulich. Schmerzen beim geringsten Kontakt oder bei äußerlichem Druck auf die seitlichen Halspartien, ruft Erstickungsgefühl hervor. Schluckschmerz bis in die Ohren. Feste Nahrung kann besser geschluckt werden als flüssige. Zunge rot und glänzend. Beginn meist links, dann zur rechten Seite über, oder links verstärkt.
Verschlimmerung durch: Berührung, Schlucken, nach Schlaf, Warmtrinken.
Besserung durch: Kalttrinken.
Hinweis: rezeptpflichtig bis einschl. D3 / C1
Gabe: D12 – D30 und höher

Lycopodium (Bärlapp)
Rechtsseitige Angina. Entwickelt sich dann nach links. Geschwürige Entzündung der Mandeln mit stechenden Schmerzen beim Schlucken. Wundheit, Trockenheit und Brennen im Hals am Morgen. Schwellung der Lymphknoten, der Speicheldrüsen. Aufschwulken der getrunkenen Flüssigkeit durch die Nase. Verlangen nach frischer Luft.
Verschlimmerung durch: Warmtrinken, Wärme, Schlaf.
Besserung durch: Kühle, frische Luft.
Gabe: D3 – D30 und höher

Mercurius bijodatus (Quecksilberjodid)
Linksseitige Mandelentzündung mit dunkler Röte der Schleimhaut, mit reichlichem Speichelfluss. Neigung zu eitrigen Geschwüren und zu Pseudomembranen. Beteiligung der Lymphknoten und Steifigkeit des Halses. Bei Diphtherie kann es ohne Bedenken neben der Serumbehandlung gegeben werden.
Verschlimmerung durch: Leerschlucken, Warmtrinken.
Hinweis: Rezeptpflichtig bis einschl. D3 / C1
Gabe: D6

Mercurius jodatus flavus (Gelbe
Rechtsseitige Mandelentzündung mit Schmerzen. Starke Drüsenbeteiligung. Schluckzwang. Schmutzig-gelber Belag an der Zungenbasis, Spitz und Ränder rot. Seitenstrangangina.
Verschlimmerung durch: Warmtrinken.
Hinweis: Rezeptpflichtig bis einschl. D 3 / C 1
Gabe: D6

Mercurius solubilis (Hahnemannsches Quecksilber)
Akute Entzündung der Rachenschleimhaut. Dunkle oder bläuliche Rötung mit Schwellung. Eiterstippchen. Zusammenschnürender, stechender Schmerz, berührungsempfindlich. Schluckzwang mit Schmerzausstrahlung in die Ohren. Neigung zu follikulären Belägen oder geschwürige Prozesse. Zunge schlaff, Zahnabdrücke an den Rändern, schleimig-gelblich belegt. Durst. Mundgeruch, metallischer Geschmack.
Verschlimmerung durch: Schlucken, Berührung der Kieferwinkel, nachts, warme Anwendung.
Hinweis: rezeptpflichtig bis einschl. D3 / C1
Gabe: D 12 – D 30 und höher

Phytolacca americana (Kermesbeere)
Dunkle Rötung. Schwellung der Schleimhaut, vor allem der Gaumenbögen. Anhaltende, stechende Schmerzen. Brennen und Trockenheit im Rachen. Schluckzwang mit Schmerzausstrahlung in die Ohren. Ausgelöst meist durch Feucht-kaltes Wetter.
Verschlimmerung durch: warme Getränke, Berührung, Druck am Hals.
Gabe: D2 – D12